deine Wunschfigur

Zucker – der Problembereiter

Zucker ist ein Kohlenhydrat – bei Industriezucker handelt es sich um „einfache Kohlenhydrate“. Läuft alles optimal, nimmt der menschliche Körper das einfache Kohlenhydrat auf und verbraucht es sofort. Es gibt einen Energiekick und unser Steinzeitmensch-Belohnungssystem läuft auf Hochtouren und schreit „Juhu“. Wieder ist das Überleben des Steinzeitmenschen ein bisschen mehr gesichert und es erfolgt im Gehirn eine Belohnung – wir fühlen uns gut. Was nicht verbraucht wird, wird in der der Leber zwischengelagert, dass es zur schnellen Verwendung bereitsteht. Soweit ist noch alles gut. Allerdings leben wir in den Industrienationen unter einem permanenten Überangebot an Zucker, schnellen Kohlenhydraten und süßen Lebensmitteln. Sprich, wir können weder die durch diese einfachen Kohlenhydrate zur Verfügung stehenden Energie verbrauchen noch kann die Leber diese Mengen an Glykogen (darin ist der Zucker umgewandelt worden) zwischenlagern – also wandert der in Fettsäuren umgewandelte Zucker in die Fettzellen (Adypozyten) und der Mensch wird dick und dicker. Hier spielt das Insulin noch eine weitere Rolle (dazu später mehr).

„Zucker“ WAR für Steinzeitmenschen

Das alles war für unseren Steinzeitmenschen extrem wichtig zum Überleben. In guten Zeiten mussten Depots angelegt werden damit er die schlechten Zeiten überhaupt überleben konnte. Allerdings gibt es Lebensmitteltechnisch in unseren Industriekulturen keine schlechten und kargen Zeiten mehr – blöd für den Steinzeitmenschen in uns. Es herrscht ein permanentes Überangebot an Nahrung meistens rund um die Uhr. Unsere Überlebensfunktion als Steinzeitmensch hat sich gegen uns gerichtet. Die Gewichte erdrücken uns förmlich. Gelenke sind nicht darauf ausgelegt, verschleißen und geben früher oder später auf. Zusätzlich ist Zucker noch für entzündliche Prozesse bekannt und schadet noch vor den Gelenken unserer Gesundheit auf vielfältige Art und Weise.

Achterbahn und Geisterbahn für die Bauchspeicheldrüse

Und was treibt bei dem ganzen Ablauf unsere Bauchspeicheldrüse, die für das Insulin zuständig ist? Bei jedem Verzehr von einfachen Kohlenhydraten erfolgt die Ausschüttung von Insulin. Der Blutzuckerspiegel steigt. Die Aufgabe des Stoffwechselhormons Insulin ist, dass unsere Zellen die Glukose (umgewandelter Zucker), sprich die Energie bekommen, der gerade benötigt wird. Wird nichts oder nicht in diesen Mengen benötigt, wird die Leber aktiviert als Zwischenspeicher. Der Zwischenspeicher ist sehr klein – sprich der nächste „Zwischenspeicher“ sind die Fettzellen (was sich dann deutlich in zunehmenden Kleidergrößen bemerkbar macht). Jetzt sinkt der Blutzuckerspiegel wieder.

Lassen wir unseren Blutzuckerspiel Achterbahn fahren, weil immer wieder (teilweise permanent) Zucker zugeführt wird, kippt das System aus den Schienen. Die Achterbahn ist kaputt – das weniger schöne Wort ist Insulinresistenz – der Körper hat die Fähigkeit verloren, den Zucker im Blut zu senken. Wir sind auf Mastkur. Einerseits entwickelt der Körper Entzündungsprozesse, andererseits Diabetes Typ 2. Durch den erhöhten Insulinspiegel produziert die Leben Wachstumshormone (IGF) – auch hierdurch werden Entzündungen begünstigt, Zellwachstum angeregt (auch das böser Zellen).

Noch eine weitere Folge kann eine Leptinresistenz sein – was perfekt in den Teufelskreislauf passt. Bei einer Leptinresistenz ist das Sättigungshormon außer Kraft gesetzt und durch noch mehr Essenszufuhr kommt noch mehr unnötige Energie in das System Mensch, der weiter die Energie in Form von Fetteinlagerungen bunkert – es könnten ja doch noch schlechte Zeiten kommen.

Mögliche Folgen einer zu großen Zuckerzufuhr

Wie man sieht, es lohnt sich hier etwas gegen diese Kombination aus Achterbahn und Geisterbahn etwas zu tun!

Ein extrem gutes Video gibt es auf Youtube von Dr. Robert H. Lustig – Universität von Kalifornien: Sugar: The Bitter Truth unter https://www.youtube.com/watch?v=dBnniua6-oM

Maximale empfohlene Menge der WHO

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt für einen gesunden Menschen als maximale Menge ca. 6 Teelöffel Zucker (25 Gramm) pro Tag an. Diese Menge hatte ich früher bereits morgens durch meinen Teekonsum überschritten! Und dann kommen über den ganzen Tag verteilt weitere versteckte Zuckermengen hinzu.

Für einen bereits gesundheitlich angeschlagenen Menschen oder jemand, der gezielt abnehmen möchte bleibt nur: Industriezucker wegzulassen!

Die Welt is(s)t süß: Entzug von Zucker

Geht man nun gezielt vor und streicht Zucker von seinem Ernährungsplan, können deutliche Entzugserscheinungen wie bei einem Süchtigen in den ersten 1-2 Wochen zu Tage treten. Geht man da durch, wir einem danach auf einmal geschmacklich auffallen, wie stark viele Speisen übersüß sind!

Die Geschmacksnerven normalisieren sich wieder und neue Erfahrungen stehen einem offen.

Zusätzlich fallen Fressattacken weg, da die Insulin-Achterbahn nicht mehr fährt.